Betrieb­liches Gesund­heits­management bei der Berliner Stadt­reinigung

Die Gesund­heit und Arbeits­fähigkeit der rund 6.000 BSR-Beschäftigten zu erhalten und ihre Leistungs­bereitschaft zu fördern, ist eine gesamt­betriebliche Aufgabe. Um sie zu erfüllen, können alle Geschäfts­einheiten auf die Expertise des betrieb­lichen Gesundheits­managements zurückgreifen. Die Geschäfts­einheit koordiniert alle Angebote zum Gesund­heits­schutz und zur Gesund­heits­vorsorge bei der BSR und fördert mit ihren sechs Fach­abteilungen den Gesund­heits- und Arbeits­schutz. Alle Maßnahmen und Angebote der Gesund­heits­förderung trägt sie systematisch und zielgruppen­gerecht an unsere Beschäftigten heran.

Die Geschäfts­einheit Gesund­heits­management: Anspruch und Haltung

Illustration: Organigramm Geschäftseinheit Gesundheitsmanagement

Digitalisierung, demo­grafischer Wandel, Nachhaltig­keit, New Work und Work-Life-Balance: Die Arbeits­welt von heute ist von zahl­reichen Trends geprägt und stetigem Wandel, und das mitunter in einer Geschwindig­keit und Massivität, die die Orientierung erschwert und nicht wenige Menschen ratlos zurücklässt.

Ein modernes betrieb­liches Gesund­heits­management darf auf Trends wie diese und ihre Folgen nicht nur reagieren. Es muss Entwick­lungen antizipieren, allen Beschäf­tigten in der zunehmend komplexeren Arbeits­welt Halt geben und verlässliche Orien­tierung bieten. Mit klarer Linie und maßge­schneiderten Angeboten, die ihre Gesund­heit erhalten. In einem Rahmen, der sie zu Leistung befähigt und sie zu den Zielen des Unter­nehmens beitragen lässt.

Die Geschäfts­einheit im Überblick

Dies sicherzu­stellen, ist Aufgabe der Geschäfts­einheit Gesund­heits­management der Berliner Stadt­reinigung und ihrer sechs Fach­abteilungen: Arbeits­sicherheit, Betriebs­ärztlicher Dienst, Betrieb­liches Eingliederungs­management, Gesundheits- und Sozial­beratung, Abteilung Integration sowie Betriebs­gastronomie. Die Geschäfts­einheit und ihre Fach­abteilungen arbeiten bereichs­übergreifend und bereichsintegrierend und unter­stützen so aktiv die weiteren Geschäfts­einheiten sowie die strategischen Unter­nehmens­ziele der BSR.

Ein gutes betrieb­liches Gesund­heits­management zeigt sich darin, dass von der Arbeits­organisation bis hin zur Zufrieden­heit der Mit­arbeitenden Maßnahmen ganz­heitlich, über­greifend und konkret betrachtet und umgesetzt werden. Es wird sichtbar in der Leistung und den damit verbundenen Kosten für den Betrieb und unsere Eigentümer.

Klarer Kurs: Ziele und Leit­linien des Gesund­heits­managements

Illustration: Strategische Unternehmensziele der BSR

Die Geschäfts­einheit Gesundheits­management unterstützt die BSR bei der Erreichung ihrer strategischen Unter­nehmensziele, konkret: bei der Erfüllung ihrer Aufgaben als Managerin der Abfall- und Ressourcen­wirtschaft in Berlin, in ihrer Rolle als Managerin ganzheit­licher Stadt­sauberkeit sowie als Partnerin des Landes Berlin. Details dieser Unternehmens­strategie dokumentiert die BSR in ihrem Geschäftsbericht sowie auf ihrer Website.

Die Geschäfts­einheit Gesund­heits­management orientiert sich in ihrer Arbeit zudem am Leitbild „Ganzheit­lichkeit“. Dies schreibt fest, dass im Mittel­punkt aller ihrer Bemühungen stets die Mitarbeiter­innen und Mitar­beiter der BSR stehen, ihr Wohl­ergehen und ihr Wohl­fühlen im Unternehmen. Dieses Leit­bild dient zugleich als Orientierung und Kompass bei der Umsetzung klar definierter Aufgaben und Ziele der Geschäfts­einheit.

Die Ziele der Geschäfts­einheit Gesund­heits­management lauten:

  • Unter­stützung der Ziele der BSR-Unternehmens­strategie
  • Erhalt der Arbeits­fähigkeit aller Beschäftigten der Berliner Stadt­reinigung
  • Förderung der Leistungs­bereitschaft aller Beschäftigten
  • Gestaltung bedarfs­orientierter Gesund­heits­leistungen und -angebote
  • Stärkung der Eigen­verantwortung aller Beschäftigten
  • Unterstützung aller Beschäf­tigten in verschiedenen Lebens­phasen
  • zuverlässige und partner­schaftliche Zusammen­arbeit zur Umsetzung der Ziele mit internen und externen Partnern

Unsere Kolleginnen und Kollegen sollen in der BSR gute Rahmen­bedingungen haben, um ihre Rollen und Aufgaben auszufüllen. Das Team Gesund­heits­management unter­stützt hierbei.

Die Geschäfts­einheit im Gefüge der BSR

Die BSR richtet ihre Kern­geschäfts­felder ganz­heitliche Stadt­sauberkeit sowie Abfall- und Ressourcen­wirtschaft für Berlin kontinu­ierlich an sich wandelnden Anforder­ungen aus, etwa mit Blick auf den Klima­schutz, eine möglichst müllfreie Stadt oder ihre soziale Verant­wortung als öffentliches Unter­nehmen und als Arbeit­geberin.

Das betrieb­liche Gesund­heits­management hat in dieser Strategie einen festen Platz und unterstützt ihre Umsetzung durch eigene Projekte, Aktionen und Bausteine. So tragen wir beispiels­weise zur Moderni­sierung der BSR durch eigene digitale (Gesundheits-)Angebote bei oder steigern die Effizienz und Wirksam­keit gesundheits­relevanter Prozesse durch die Initiierung bereichs­übergreifender Kooperationen. Führungs­kräfte und Beschäftigte binden wir frühzeitig und eng in die Weiter­entwicklung unserer Angebote ein.

Die Ziele für unsere Arbeit entwickeln wir in einem strukturierten Prozess, der mit Gründung der Geschäfts­einheit 2017 aufgelegt und seitdem kontinuierlich verfeinert wurde. Von dieser Grundlage leiten wir konkrete Initiativen und Aktivi­täten für unsere Arbeit und weitere Schwer­punkte ab, denen wir uns zum Beispiel unter einem Jahres­motto mit zusätzlichen Initiativen widmen.

Einbindung interner und externer Partner

In die Entwick­lung und Um­setzung unserer Ziele binden wir die Beschäftigten der BSR aktiv ein, zum Beispiel durch Ausbildung betrieb­licher Gesund­heits­lotsinnen und -lotsen. Zur Ent­wicklung neuer Angebote oder der Weiter­entwicklung bestehender greifen wir auf die Ergebnisse von Beschäftigten­befragungen zurück, ebenso auf die Ideen und Beiträge interner und externer Hospitierender.

Durch die enge Zusammen­arbeit mit externen (Sozial-)Partnern stärken wir die Expertise der BSR und ihre Ver­ankerung in der (Stadt-)Gesell­schaft. Wir kooperieren zum Beispiel mit der Unfall­kasse Berlin, die unter anderem unsere Road­shows unterstützt, mit der Betriebs­kranken­kasse BKK VBU, die Projekte wie den „Grünen Apfel“ der Betriebs­gastronomie fördert, oder mit dem Integrations­amt Berlin, das uns bei verschiedenen Projekten finanziell unter die Arme greift.

Betrieb­liches Gesundheits­management funktioniert immer dann am besten, wenn möglichst viele mitmachen. Ideen und Vorschläge von Kolleginnen und Kollegen sind uns immer willkommen!

Leitung des „Krisenstabs Corona“: gemeinsam durch die Pandemie

Die BSR hat auf die ab dem Frühjahr 2020 grassierende Corona-Pandemie bereits im März des Jahres mit Einrichtung eines bereichs­übergreifenden Krisenstabs reagiert. Mit dessen Leitung und Koordination wurde die Geschäfts­einheit Gesundheits­management betraut.

Fachleute aus zahlreichen Geschäfts­bereichen fanden in dem Gremium ad hoc zusammen, um etwa betriebliche Pandemie­pläne zu erstellen, Hygienemasken und Desinfektions­mittel zu beschaffen oder Arbeits­schichten zu entzerren, um so Kontakte und Infektions­risiken zu reduzieren. Bewerbungs­verfahren stellten wir unverzüglich auf Video­konferenzen um.

Durch eine schon vor der Pandemie umgesetzte Dienst­vereinbarung zum mobilen ortsunab­hängigen Arbeiten konnten zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung rasch ihre Tätig­keit an Orte außerhalb ihrer Büros verlegen. Wenn persönliche Treffen nötig waren, führten wir diese ausnahmslos gemäß den Hygiene­vorgaben des Robert Koch-Instituts durch.

Dank dieser und zahlreicher weiterer Maßnahmen – darunter fünf zusätzliche Tage für die Betreuung von Kindern und pflege­bedürftigen Angehörigen, eine bereichs­übergreifende Test­strategie und Impf­kampagne – konnte die BSR ihre Leistungen während der Corona-Krise jederzeit aufrecht­erhalten. Möglich wurde das auch durch die partner­schaftliche Zusammen­arbeit innerhalb des Krisen­stabes, die von großem gegen­seitigem Vertrauen und durchgängiger Hilfs­bereitschaft geprägt war.

Auch außerhalb des Stabes stellten sich alle Beschäftigten immer in den Dienst an der gemeinsamen Sache und halfen zahlreich frei­willig bereichs­übergreifend aus, zum Beispiel auf den BSR-Recycling­höfen, die einen regelrechten Ansturm erlebten, da viele Menschen gerade den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 zum Entrümpeln nutzten. Als nicht ausreichend Atemschutz­masken vorhanden waren, nähten Familien von BSR-Beschäftigten welche für unsere Zwecke.

Dass die BSR ihre Leistungen während der Krise jederzeit aufrechterhalten konnte, zeigt, dass alle Beschäftigten ihre Eigen­verantwortung ernst genommen haben. Die Zusammen­arbeit im Krisenstab über alle Betriebs­bereiche und Gremien war vorbildlich.

Praxis­beispiel: Verbesserung der Arbeits­organisation in der Müllabfuhr

Das betrieb­liche Gesundheits­management der BSR hat sich mit seiner Expertise als wichtige Anlauf­stelle für weitere Geschäfts­bereiche etabliert, um gemeinsam gesundheits­förderliche Strukturen und Angebote aufzulegen. Ein muster­gültiges Praxis­beispiel ist das Großprojekt „Verbesserung der Arbeits­organisation in der Müllabfuhr“.

In dem Projekt wurde bereichs­übergreifend nach Mitteln und Wegen gesucht, die den Beschäftigten der Müllabfuhr ihre schwere körperliche Arbeit erleichtern und ihre Gesundheit besser schützen. Dazu wurden auf Initiative des betrieb­lichen Gesundheits­managements unter anderem an ersten Standorten der Müllabfuhr spezielle Ergonomie-, Rücken- und Schulter­programme etabliert. Sie wurden auf die Anforderungen von Müllwerker­innen und Müllwerkern und der Beschäftigten der Müllabfuhr zugeschnitten.

Die während der Arbeits­zeit angebotenen Kurse werden sehr gut angenommen. Sie helfen nicht nur, die Gesund­heit der Beschäf­tigten zu erhalten. Sie werden auch als wert­schätzendes Arbeitgeber­angebot wahr­genommen und zahlen so auf eine ganz­heitliche Gesundheits­kultur bei der BSR ein.

Unsere Arbeit geht auf den Rücken. Deswegen bin ich über jeden Tipp froh, der mir die Arbeit erleichtert. Die Trainings sind goldrichtig.